Zutaten
1 großer Blumenkohl
2 Zucchini
1 Bund Stangensellerie
200 g frischer Spinat oder Grünkohl
1 Brokkoli
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 EL Kokosöl oder Olivenöl
1 Stück Ingwer (2–3 cm, frisch)
1 TL Kurkuma
1 TL Kreuzkümmel
½ TL Chili nach Geschmack
1 l Gemüse- oder Knochenbrühe
Saft einer halben Zitrone
Salz und Pfeffer
Es gibt Momente im Leben, in denen man spürt, dass der Körper einfach eine Pause braucht. Zu viel schweres Essen, zu viele Tage, an denen man zwischendurch Schokolade in sich hineingeschoben hat oder spätabends noch eine Mahlzeit gegessen hat, die eigentlich nicht mehr nötig gewesen wäre. Ich erinnere mich, dass ich vor ein paar Jahren nach Weihnachten, als alle Kekse, Braten und Gläser Wein schon hinter uns lagen, plötzlich morgens aufstand und mich einfach nur müde fühlte. Nichts tat wirklich weh, aber ich fühlte mich aufgedunsen, mein Bauch war aufgebläht, die Haut war nicht klar, und ich wusste: irgendetwas muss passieren.
In einer Zeitschrift las ich damals von Detox-Suppen und dachte mir im ersten Moment, das sei wieder nur so ein Trend. Aber ich bin ein Mensch, der gern ausprobiert, bevor er urteilt, also wagte ich es. Ich kochte mir eine große Schüssel Gemüsebrühe, voller grünem Gemüse, voller Ingwer und Knoblauch, und ich schwöre dir, schon nach einem Tag fühlte ich mich leichter. Nicht, weil ich plötzlich zehn Kilo verloren hätte – das wäre Quatsch – sondern weil mein Körper sich einfach dankbar anfühlte, dass ich ihm etwas Gutes tat.
Natürlich habe ich das Rezept nach und nach abgewandelt. Ich merkte schnell: Kartoffeln und Süßkartoffeln, die in vielen klassischen Detox-Suppen drin sind, tun mir gar nicht gut, weil sie meinen Blutzucker zu stark nach oben treiben. Ich fühlte mich danach nicht so leicht, sondern wieder müde. Also habe ich daraus meine ganz eigene Low-Carb-Version gemacht, die heute mein absoluter Favorit ist.
Wenn ich die Suppe vorbereite, starte ich immer mit den Basics: Zwiebel und Knoblauch. Für mich gehören sie einfach in jede Suppe, denn sie geben die Tiefe, die Süße, die Wärme. Ich brate sie in einem Löffel Kokosöl an, und schon beim ersten Zischen weiß ich: das wird gut. Dann kommt der Ingwer dazu, frisch gehackt, manchmal reibe ich ihn auch direkt hinein. Der Duft ist unschlagbar, diese Mischung aus würzig, frisch und leicht scharf. Ich liebe es, wie sich der Geruch in der Küche ausbreitet und alle neugierig fragen, was ich koche.
Als Nächstes kommt der Blumenkohl. Für viele ist er langweilig, aber wenn man ihn richtig behandelt, ist er ein Geschenk. Ich schneide ihn in Röschen und gebe ihn in den Topf. Er nimmt den Geschmack der Gewürze auf und macht die Suppe cremig, fast so, als hätte man Sahne verwendet. Dazu Zucchini und Sellerie, die für Leichtigkeit sorgen. Brokkoli ist mein absoluter Star in dieser Suppe, er hat nicht nur Vitamine, sondern auch diese Substanz, die im Körper Entgiftungsprozesse unterstützt. Spinat oder Grünkohl rühre ich erst später unter, damit er seine Farbe behält und nicht ganz zerkocht.
Die Gewürze sind für mich fast das Wichtigste. Kurkuma mit seiner goldenen Farbe, Kreuzkümmel für die Wärme, Chili für den Kick. Manchmal gebe ich auch frischen Koriander hinein, manchmal nur ein paar Petersilienblätter. Es ist jedes Mal ein kleines Experiment. Und genau das liebe ich: diese Suppe verzeiht Fehler. Wenn man einmal zu viel Zucchini erwischt hat oder der Sellerie etwas kräftiger schmeckt, dann ist das eben so. Man kann sie immer anpassen.
Ich koche alles zusammen in Brühe, meistens Gemüsebrühe, aber wenn ich Lust auf mehr Kraft habe, nehme ich Knochenbrühe, die selbst gekocht ist. Die Brühe lasse ich mindestens 30 Minuten köcheln, bis alles weich ist und die Aromen sich verbunden haben. Dann püriere ich die Suppe, bis sie samtig wird. Das Pürieren ist für mich fast der schönste Moment: plötzlich verwandelt sich ein Haufen Gemüse in eine leuchtend grüne, dicke Creme, die schon beim Anblick gesund macht.
Wenn ich diese Suppe esse, dann meistens für drei Tage am Stück. Ich mache mir morgens einen großen Topf und schöpfe mir fünf oder sechs Schüsseln über den Tag verteilt. Ich esse sie, wenn ich Hunger habe, und höre auf, wenn ich satt bin. Das ist das Schöne: man muss nicht zählen, man muss nicht hungern. Man kann essen, bis man satt ist, und trotzdem weiß man, dass der Körper aufräumt.
Die Wirkung ist für mich jedes Mal erstaunlich. Am ersten Tag habe ich noch das Gefühl, dass mein Bauch ein wenig arbeitet, dass sich etwas löst. Am zweiten Tag fühle ich mich schon leichter, mein Kopf ist klarer, und ich schlafe besser. Am dritten Tag habe ich so viel Energie, dass ich mich frage, warum ich nicht immer so esse. Natürlich kehre ich danach wieder zu normalem Essen zurück, aber ich merke, dass mein Körper die Pause dankbar annimmt.
Manchmal variiere ich die Suppe. Einmal habe ich ein paar Champignons hinzugefügt, die geben einen erdigen Geschmack. Ein anderes Mal habe ich Blumenkohl durch Kohlrabi ersetzt, und es war fantastisch. Auch ein kleiner Schuss Zitronensaft am Ende macht einen großen Unterschied, er bringt Frische. Für meine Kinder mache ich manchmal eine mildere Version ohne Chili, und sie essen sie gern mit einem Klecks Joghurt.
Ich weiß, viele sind skeptisch. „Kann eine Suppe wirklich Bauchfett bekämpfen?“ Natürlich darf man keine Wunder erwarten. Aber die Wahrheit ist: wenn man drei Tage lang nichts anderes isst, als Gemüse, Kräuter und Brühe, dann verändert sich etwas. Der Körper bekommt eine Pause, die Verdauung wird entlastet, man fühlt sich nicht mehr so aufgebläht. Und ja, das merkt man am Bauch. Ich sage immer: es ist weniger eine Diät, als eine Reinigung.
Es gibt auch Menschen, die fragen: „Hältst du das durch, drei Tage lang nur Suppe?“ Für mich ist die Antwort: ja, weil es keine Strafe ist. Diese Suppe schmeckt gut, sie wärmt, sie macht satt. Es ist nicht wie eine Saftkur, bei der man nach ein paar Stunden schon friert und sich schwach fühlt. Nein, diese Suppe gibt einem tatsächlich Kraft.
Ich erinnere mich an eine Freundin, die viel Stress im Büro hatte und ständig müde war. Sie probierte meine Suppe aus und schrieb mir nach zwei Tagen: „Ich fühle mich wie neu geboren.“ Das war für mich der Beweis, dass es nicht nur bei mir funktioniert.
Und das Beste: diese Suppe ist Low Carb. Kein Zucker, keine Kartoffeln, keine versteckten Kohlenhydrate. Nur Gemüse, das reich an Ballaststoffen ist, nur gesunde Fette aus Kokosöl oder Olivenöl, und Proteine, wenn man mag, durch ein paar Linsen oder Kichererbsen, obwohl ich die oft weglasse, um die Kohlenhydrate noch niedriger zu halten.
Nach all den Jahren habe ich gelernt, meinem Körper zuzuhören.







